Goethe-Haus

Treppenhaus und Vorsaal

Den jungen Johann Wolfgang zogen im Haus besonders die Kupferstiche mit den römischen Ansichten an. Sein Vater hatte in jungen Jahren selbst eine Italienreise unternommen und weckte mit seinen Erzählungen beim Sohn schon früh den Wunsch, dieses Land zu bereisen.

Aus Italien schreibt Goethe 1786 dann begeistert seiner Mutter, dass er endlich vor Augen habe, was er von Kind an auf den Kupferstichen gesehen hatte.

Innerhalb des Hauses zog meinen Blick am meisten eine Reihe römischer Prospekte auf sich, mit welchen der Vater einen Vorsaal ausgeschmückt hatte [...]. Hier sah ich täglich die Piazza del Popolo, das Coliseo, den Petersplatz, die Peterskirche von außen und innen, die Engelsburg und so manches andere. Diese Gestalten drückten sich tief bei mir ein, und der sonst sehr lakonische Vater hatte wohl manchmal die Gefälligkeit, eine Beschreibung des Gegenstandes vernehmen zu lassen. Seine Vorliebe für die italienische Sprache und für alles was sich auf jenes Land bezieht, war sehr ausgesprochen.

Goethe: Dichtung und Wahrheit, I. Teil, 1. Buch