Experimentalanordnungen
Achim von Arnims zu Lebzeiten unveröffentlichtes satirisches Gedicht ist vermutlich 1802 entstanden und zeigt, dass der Autor die Schriften der Frühromantiker kannte, ihnen aber durchaus mit einer gewissen Distanziertheit begegnete. Der Text ist eine literarische Reaktion auf Friedrich Schlegels Roman Lucinde. Lucinde wird hier spöttisch als „Priesterin am Liebestribunale“ bezeichnet. Als sie von einem verliebten „jungen Mann“ um Rat gebeten wird, der sie aber nicht entlohnen kann, will sie ihn erst abweisen. Schließlich wird sie ihrer Rolle als Priesterin doch gerecht und nimmt sich seiner an. Mit dem Hinweis auf die Mittellosigkeit des Jünglings spielt Arnim auf den permanenten Geldmangel Friedrich Schlegels an.