Auftritt des Hexenmeisters
Die ersten Faust-Illustrationen entstanden in Frankfurt am Main, wo Peter Cornelius von 1809 bis 1811 lebte. Hier zeichnete der zunächst klassizistisch geprägte Maler, kaum zwei Jahre nach dem Erscheinen des Dramas, die ersten sieben Blätter des Zyklus und wandte sich damit neogotischen Formen zu. Erst 1815 beendete er die zwölfteilige Folge in Rom, wo er sich inzwischen den Lukasbrüdern angeschlossen hatte. Cornelius hatte Goethe schon 1811 die ersten sechs Zeichnungen zukommen lassen. Dieser lobte die „geistreiche Behandlung“, warnte Cornelius jedoch zugleich vor einer einseitigen Orientierung an der „deutschen Kunstwelt des 16. Jahrhunderts“, die „in sich nicht für vollkommen gehalten werden“ könne. Die Drucke waren ein großer Erfolg, machten Cornelius bekannt und prägten die bildliche Vorstellung von den Figuren.