Kein Ort. Nirgends
Während seines Studiums in Frankfurt an der Oder verliebte sich Heinrich von Kleist in die Generalstochter Wilhelmine von Zenge und hielt um ihre Hand an. Als sie nach anfänglichem Zögern einwilligte, verlobten sich beide im Frühsommer 1800. Dies geschah freilich unter Vorbehalt, denn die Eltern verlangten, dass Kleist eine feste Anstellung vorweisen müsse. Kleist brach sein Studium ab und begann im preußischen Wirtschaftsministerium zu arbeiten. Doch schon bald geriet er in eine Lebenskrise. Kleist reiste darauf nach Paris und von dort in die Schweiz, wo er ein einfaches Leben auf dem Land führen wollte. Nachdem Wilhelmine von Zenge sich weigerte, ihm dorthin zu folgen, brach Kleist den Kontakt zu ihr ab: „Liebes Mädchen, schreibe mir nicht mehr. Ich habe keinen andern Wunsch als bald zu sterben. H.K.“