Wunschbilder und Träume

BERLIN (1775 bis 1803)

*28.2.1775 Anna Sophia Tieck wird geboren, sie selbst nennt sich Sophie; von 1795 bis 1807 zahlreiche Publikationen in Textsammlungen und Almanachen; 1799 Heirat mit August Ferdinand Bernhardi; Sophie bekommt drei Söhne (Wilhelm, Ludwig†, Felix Theodor); Freundschaft und Liaison mit August Wilhelm Schlegel; Bekanntschaft mit Karl Georg von Knorring; Briefroman Julie Saint Albain (1801), Wunderbilder und Träume in eilf Märchen (1802)

DRESDEN / BERLIN / WEIMAR / MÜNCHEN (1803 bis 1805)

Ehekrise; Sophie reist mit den Kindern und ihrem Lebensgefährten von Knorring nach Dresden zum Bruder Ludwig, kehrt kurze Zeit nach Berlin zurück, begibt sich dann zum jüngeren Bruder Friedrich nach Weimar und von dort nach München; Bernhardi reicht Klage gegen seine Frau „wegen böswilliger Verlassung“ und angeblicher Entführung der Kinder ein; Dramatische Phantasieen (1804)

ROM (1805 bis 1807)

Sophie kommt im April 1805 mit den Söhnen und von Knorring in Rom an, im August treffen auch Ludwig und Friedrich Tieck dort ein; Bernhardi fordert von Knorring zum Duell, das dieser verweigert; im Herbst 1806 verfügt das Stadtgericht Berlin die Herausgabe der Kinder; Sophie beendet ihr episches Gedicht Flore und Blanscheflur, das lange ungedruckt bleibt; letzte Publikationen von ihr erscheinen

MÜNCHEN / PRAG / WIEN / MÜNCHEN (1807 bis 1812)

Sophie und von Knorring fliehen vor Bernhardis Nachstellungen; Wiederbegegnung mit Ludwig Tieck; Bernhardi werden 1808 beide Kinder zugesprochen; bei der Scheidung einigt man sich darauf, dass Wilhelm künftig mit dem Vater lebt und Felix bei der Mutter bleibt; im Herbst 1810 heiratet Sophie ihren Lebensgefährten; von Knorring reist nach Reval zurück, um sich um seinen kranken Vater zu kümmern

LIVLAND (1812 bis 1820)

Sophie und ihr Sohn Felix reisen im April 1812 zu von Knorring nach Livland und bewohnen dort gemeinsam das Familiengut Arroküll in Ostjerwen

DRESDEN / HEIDELBERG (1820 bis 1822)

Das Ehepaar von Knorring und der Sohn Felix besuchen Deutschland; im Oktober 1820 trifft Sophie ihre Brüder wieder und sieht auch ihren Sohn Wilhelm in Dresden; der Sohn Felix beginnt an der Universität Heidelberg zu studieren

LIVLAND (1822 bis 1833)

Im Mai 1822 gehen Sophie und von Knorring zurück ins Baltikum, um Erbschaftsangelegenheiten zu regeln; von Sommer 1822 bis Frühjahr 1830 leben sie auf dem Familiengut Erwita in Ostjerwen; anschließend Übersiedlung nach Reval; †1.10.1833 Sophie stirbt an einem Nervenfieber; Flore und Blanscheflur. Ein episches Gedicht in zwölf Gesängen (1822) erscheint mit einer Vorrede von August Wilhelm Schlegel, Ludwig Tieck gibt nach Sophies Tod ihren Roman Evremont (1836) heraus