Johann Wolfgang Goethe wurde 1749 am Großen Hirschgraben in Frankfurt geboren. Er gilt in Deutschland vor allem als Vertreter des Sturm und Drang und der Klassik, im europäischen Ausland dagegen als wichtigster deutschsprachiger Dichter der Romantik. Von Kindheit an war die bildende Kunst wesentlicher Teil seines Lebens: das Auge galt ihm als zentrales Organ der Welterfassung, Goethe war Zeichner und Kunstsammler und versuchte mit den „Weimarer Kunstfreunden“, selbst Einfluss auf die zeitgenössische Kunst zu nehmen.
Seit seiner Gründung 1859 sammelt das Freie Deutsche Hochstift Werke der bildenden Kunst. Die Gemäldesammlung wurde mit direktem Bezug zu Goethe aufgebaut. Im Deutschen Romantik-Museum bildet sie den Übergang zwischen Goethes Geburtshaus und der Romantik-Ausstellung. Sie schlägt den Bogen von Werken des 18. Jahrhunderts aus dem Frankfurter Umkreis, wie Goethe sie im Elternhaus kennenlernte, bis in das 19. Jahrhundert. Sie bietet dabei einen Einblick in rund 100 Jahre Kunstgeschichte und versammelt unter anderem Werke des exzentrischen Schweizers Johann Heinrich Füssli, Porträts von Anton Graff, der dem Zeitalter ein neues Gesicht gab, sowie Italienansichten Johann Philipp Hackerts und Bildnisse Angelika Kauffmanns. Werke von Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus, Carl Blechen und anderen Malern der Romantik, mit denen sich Goethe ebenfalls intensiv auseinandersetzte, sind im Gemäldekabinett der Romantik-Ausstellung im 3. Stockwerk zu sehen.