August Wilhelm Schlegel (1767 – 1845), dessen Geburtstag sich am 5. September 2017 zum 250. Mal jährt, war der größte ‚Universalpoet’ der deutschen Romantik. Wie kein anderer Romantiker steht er für die literarisch-poetische Vermittlung zwischen den Kulturen, wofür seine bis heute mustergültigen Shakespeare-Übersetzungen das berühmteste Beispiel sind. Schlegels universalistische Bestrebungen reichen auch über Europas Grenzen hinaus: Als Begründer der deutschen Indologie genießt er bis heute in Fachkreisen für seine Übersetzungen aus dem Sanskrit großes Ansehen. Die Ausstellung möchte diesen vielseitigen Autor lebendig werden und von den Besuchern neu entdecken lassen. Eine multimediale Szenographie und zahlreiche Originale – Handschriften, Erstausgaben, Schlegels indologische Miniaturen, Gemälde – machen erstmals das gesamte Spektrum seines Schaffens sichtbar und zeigen einen romantischen Grenzgänger, der mit den Kulturen Europas und Indiens immer wieder aufs Neue in einen literarischen Dialog trat.
Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Claudia Bamberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Projekt ‚Digitalisierung und elektronische Edition der Korrespondenz A. W. Schlegels‘ an der Universität Marburg, und Dr. Cornelia Ilbrig, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Brentano-Abteilung des Freien Deutschen Hochstifts.