Auf Initiative des Ortsbeirats 1 wird am 17. Mai 2015 der Platz an der Frankfurter Weißadlergasse in Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz umbenannt. Der Platz befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Freien Deutschen Hochstift und damit derjenigen Institution, die vor 150 Jahren einen Wendepunkt im Leben von Karl Heinrich Ulrichs (1825 – 1859) herbeiführte, indem sie ihn wegen seiner offensiv vertretenen Homosexualität aus ihren Reihen ausschloss.
Das Freie Deutsche Hochstift erinnert in einer Ausstellung an diesen Vorgang, der im Aktenbestand des Hauses ausführlich dokumentiert ist. Ulrichs Mut wird ebenso deutlich wie sein politisches Programm, das viel von dem vorausnimmt, was über 100 Jahre später von der Schwulenbewegung durchgesetzt wurde. Volkmar Sigusch nennt Ulrichs im Titel seiner Monographie aus dem Jahr 2000 den „ersten Schwulen der Weltgeschichte“.