Die Beziehung von Wort und Zeichen, von Schrift und Bild ist das große Thema, das der Drucker und Typograph Josua Reichert (geb. 1937) in seiner Kunst immer wieder neu gestaltet. Reichert ist ein Druck-Künstler, der in der Weltliteratur zu Hause ist und die Sprache der Dichtung in seinen Schriftbildern zur konkreten Anschauung bringt. Ein ganzer Reigen von Ausstellungen zu Ehren seines 70. Geburtstags bezeugte die Bandbreite, technische Raffinesse und faszinierende Qualität seines Schaffens.
Dem Werk Goethes hat Josua Reichert sich insbesondere verschrieben; seine kalligraphisch anmutenden Blätter zum ‚West-östlichen Divan’ waren mit weiteren Arbeiten 2004 im Hochstift zu sehen, Arbeiten zu Goethe, Ungaretti und Italien 2008 in der Casa di Goethe in Rom. Nun stellt Reichert eine Reihe von neuen Heften und Drucken vor, die Goethes Spuren in Pompeji und in Neapel folgen, dabei aber zu einem lebendigen, sehr persönlichen Erfahrungsbericht aus Italien werden. Die kunstvoll gedruckten Texte und ihre graphisch-typographische Umsetzung werden im Italien-Raum der Gemäldegalerie präsentiert.