Alexander Paul Englerts Fotografien zeigen herausragende Autorinnen und Autoren in Alltagsszenen oder an Orten, die den Impuls zur Produktion eines literarischen Textes gegeben haben. Gemeinsam mit den Autoren wurden diese Fotografien als „authentische Fälschungen“ inszeniert.
Am Beginn der fotografischen Bildarbeit stand die Suche nach Realitätsausschnitten, nach Bildern. An der Auswahl der Texte, die in ein solch primäres Bild zurücktransformiert werden sollten, waren die Autoren beteiligt, indem sie auf Texte hinwiesen oder auf konkrete Vorschläge, ihre Imagination einer bestimmten Szene oder Textpassage im fotografischen Bild zu rekonstruieren, reagierten: zustimmend, kritisch oder erweiternd.
Die Ausstellung bezieht zunächst die rekonstruierten Bilder unmittelbar auf jene Texte, denen sie als Ausgangspunkt, Auslöser, Impulsgeber oder Momentum gedient haben. Indem die Autoren in der Komposition des Bildes selbst Stellung bezogen und damit die ursprüngliche, dem Text vorausgehende Bildvorstellung zu einer Konfiguration zwischen Kunstfigur und Autor erweitern halfen, ergab sich eine neue Ebene, auf der sich der Blick des Fotografen und der (Rück-) Blick der Autoren in der Form eines zweiten Kunstwerks begegnen. Dabei entstanden spannungsvolle und sinnliche Fotos, die zusammen mit den Texten in der Ausstellung präsentiert werden.
Fotos: Alexander Paul Englert
Konzeption und Organisation: Jutta Kaussen
Künstlerische Mitarbeit: Barbara Englert