Anlässlich des Gedenkjahres zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren zeigt das Freie Deutsche Hochstift eine biografisch und zeitgeschichtlich orientierte Ausstellung über den österreichischen Dichter Hugo von Hofmannsthal (1874 – 1929).
Weit davon entfernt, Apologet der vom „Zauber der Montur“ verführten Gesellschaft der Donaumonarchie zu sein, muss sich der Dichter nach Kriegsausbruch in der neuen gesellschaftlichen und politischen Situation positionieren. Welche Rolle er in einem Netzwerk von Freunden aus Diplomatenkreisen zu spielen anstrebt, auf welche Weise er versucht, sich als Stimme Österreichs im konfliktbeladenen politischen Dialog der Bündnispartner zu etablieren und welche ideologischen Verwerfungen in seinen Texten zu beobachten sind, zeigt die Ausstellung anhand von Originaldokumenten. Dabei kann auf einen der umfangreichsten Nachlässe des Hochstifts zurückgegriffen werden, Grundlage der hier seit Mitte der 1960er Jahre veranstalteten Kritischen Ausgabe der Sämtlichen Werke Hofmannsthals.
Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Katja Kaluga, Redakteurin der Kritischen Hofmannsthal-Ausgabe und Mitherausgeberin des Bandes ‚Reden und Aufsätze 1910 – 1919’.
Die Rauminszenierung haben Sounds of Silence (Petra Eichler und Susanne Kessler, Frankfurt am Main) entworfen. Sie basiert auf einem Entwurf aus dem Jahr 1916 von Oskar Strnad (1879 – 1935) für Hofmannsthals Wohnung in der Wiener Stallburggasse.
Mit freundlicher Unterstützung der FAZIT-Stiftung und des Arbeitskreises selbständiger Kultur-Institute e.V.