Karoline von Günderrode gilt als eine der bedeutendsten Dichterinnen der Romantik. Neben ihrem literarischen Werk beschäftigte sie sich intensiv mit der Philosophie des Deutschen Idealismus und verfasste auch eigene philosophische Texte. Die Rezeption wurde lange durch die dramatischen Aspekte ihres Lebens geprägt – vor allem durch die Umstände ihres Todes im Alter von 26 Jahren. Erst seit einiger Zeit wird sie als eigenständige Philosophin wahrgenommen.


Die archivarischen Bestände zum Werk Karoline von Günderrodes, die sich heute in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main und im Freien Deutschen Hochstift befinden, bieten einen einzigartigen und umfangreichen Einblick in die Vielfältigkeit der literarischen Produktion Günderrodes. Auch machen sie deutlich, wie Günderrode im gesellschaftlichen Kontext des Frankfurter Patriziats zu verstehen ist.


In den fünf Vitrinen der Ausstellung werden Dokumente zu Günderrodes Leben und Werk gezeigt. Dazu gehören Brief- und Werkhandschriften, die noch nicht veröffentlicht oder ausgestellt worden sind. Der Fokus liegt auf dem künstlerisch-intellektuellen Schaffen der Dichterin. Neben Einblicken in ihre Jugendzeit, die Familie und das Leben des Frankfurter Patriziats werden Beispiele präsentiert, die die Vielfalt von Günderrodes literarischen und philosophischen Arbeiten zeigen. Kurze Einführungen zu den Vitrinen können auf dem Mediaguide in deutscher und englischer Sprache gehört werden.

Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Joanna Raisbeck. Sie lehrt an der University of Oxford deutsche Sprache und Literatur. Für ihre Dissertation ‚Poetic Metaphysics in Karoline von Günderrode‘, die Ende dieses Jahres erscheint, wurde sie 2021 mit dem Klaus Heyne-Preis der Goethe-Universität Frankfurt sowie 2022 mit dem Novalis-Preis der Internationalen Novalis-Gesellschaft und der Friedrich-Schiller-Universität Jena ausgezeichnet.

In Kooperation mit dem Klaus Heyne-Preis zur Erforschung der Deutschen Romantik (Goethe-Universität Frankfurt)

 

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: Mittwoch, 14. September, 16:30 Uhr.