30 €
Anmeldung erforderlich. Findet ab einer Teilnehmerzahl von sechs Personen statt.
Diese Weiterbildung ist von der Hessischen Lehrkräfteakademie akkreditiert.
Goethe war noch ein Kind, als 1762 Jean-Jacques Rousseaus Roman ‚Emile. Oder über die Erziehung‘ erschienen ist, in dem Kinder als autonome, vollkommene Wesen beschrieben werden. Eine Definition, die nachwirkte und das Kindheitsbild und die Pädagogik der Zeit radikal veränderte.
Erstmals widmet sich eine Ausstellung des Freien Deutschen Hochstifts dem Thema Kindheit: „Die Natur will, dass Kinder Kinder sind …“ Kindheit im Wandel: Von der Aufklärung zur Romantik (27. Oktober 2023 – 21. Januar 2024). In verschiedenen Abschnitten nimmt sie die sich verändernden Vorstellungen von Kindheit zwischen 1750 und 1850 in den Blick. Damit reicht das Spektrum von Goethes Kindheit bis in die Spätromantik, wobei hier exemplarisch die Kinder von Achim und Bettine von Armin, geb. Brentano, im Zentrum stehen. Thematisiert werden auch die unterschiedlichen Bildungskonzepte und -zugänge von Adel und Bürgertum.
Zu erleben ist im Ernst Max von Grunelius-Saal des Deutschen Romantik-Museums eine bunte, spielerisch-interaktive und anschauliche Ausstellung mit zahlreichen selten gezeigten Leihgaben. Im Zentrum dabei steht die romantische Idee des Kindes, welche die bürgerliche Lebenswelt nachhaltig verändert (Kinderspiel und Konsum, Entstehung einer Kinder- und Jugendliteratur, Geschlechterrollen in der bürgerlichen Kleinfamilie). Rousseaus Thesen beeinflusste zahlreiche Pädagogen der Zeit, wie etwa die Philantropen Johann Bernhard Basedow, Christian Gotthilf Salzmann oder Joachim Heinrich Campe. Auch die Frankfurter Schulexperimente im Geist Johann Heinrich Pestalozzis, die Gründung der Musterschule und des jüdischen Philanthropins, werden beleuchtet sowie die Idee des Kindergartens von Friedrich Fröbel.
In einem Schlusskapitel spüren Studierende des Instituts für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität dem romantischen Kindheitskonzept in Kinder- und Jugendbüchern der Moderne nach (unter anderem Michael Ende, Cornelia Funke, Astrid Lindgren).
Die Veranstaltung beinhaltet einen Ausstellungsrundgang, Seminargespräche und Diskussionen. Diese Fortbildung bietet eine wissenschaftliche Annäherung an das Thema Kindheit zwischen Aufklärung und Romantik. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vertiefen dabei ihre Fachkompetenz und erhalten Anregungen zum Besuch der Schau mit Ihren Klassen bzw. Kursen und/oder zur Behandlung des Themas im Unterricht.
Referent: Dr. Joachim Seng, Leiter der Bibliothek und Kurator der Ausstellung
Anmeldung
Bitte senden Sie uns das ausgefüllte Anmeldeformular per E-Mail bis 3. November 2023 zurück.
Kontakt
Babett Frank Dipl. troph.
Anmeldung
Tel.: +49 (0)69 138 80-0
anmeldung (at) freies-deutsches-hochstift.de