Mitglieder frei / Gäste 10 €
Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung erbeten. Für einen Veranstaltungsbesuch benötigen Sie einen der drei Negativnachweise (Impfung, Genesung mit PCR-Test, tagesaktueller Antigen-Schnelltest). Die Kontaktdaten werden zur Nachverfolgung von Infektionsketten erfasst, vier Wochen gesichert aufbewahrt und nur auf Anfrage an das zuständige Gesundheitsamt weitergegeben. Das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Maske ist im Raum verpflichtend. Die Maske kann am Platz abgenommen werden.
Mit Joachim Seng
Am 14. Oktober 1771, vor nunmehr genau 250 Jahren, veranstaltete der junge Goethe in seinem Elternhaus einen „Ehrentag des edlen Shäkespears“ nach dem Vorbild von David Garrick, der 1769 ein ‚Shakespeare’s Jubilee‘ als dreitägiges Spektakel in Stratford-upon-Avon organisiert hatte, das den Ruhm Shakespeares in England, ja in ganz Europa, steigerte und ihn eigentlich erst zum Nationaldichter machte. Goethes Rede ‚Zum Schäkespears Tag‘, deren Handschrift sich erhalten hat und zu den prominentesten Stücken unserer Sammlungen zählt, ist nicht allein Goethes erster erhaltene Prosa-Text, sie ist zugleich ein frühes Zeugnis der Shakespeare-Begeisterung in Deutschland im 18. Jahrhundert.
Sein Text zeugt von glühender Begeisterung: „Die erste Seite, die ich in ihm las, machte mich auf Zeitlebens ihm eigen, und wie ich mit dem ersten Stücke fertig war, stund ich wie ein Blindgebohrner, dem eine Wunderhand das Gesicht in einem Augenblicke schenckt. Ich erkannte, ich fühlte auf‘s lebhaffteste meine Existenz um eine Unendlichkeit erweitert, alles war mir neu unbekannt, und das ungewohnte Licht machte mir Augenschmerzen.“ Wie aber hat Goethe Shakespeare im Elternhaus entdeckt? Welche Ausgaben nutzte er? Und was wusste er über das große Shakespeare-Jubiläum von 1769? Hilfe bei der Beantwortung dieser Fragen sollen bedeutende Neuerwerbungen der Bibliothek zu Goethes Shakespeare-Rezeption geben.