5 €
Begrenzte Teilnehmerzahl, Karten im Vorverkauf
Am 11. April 1935 meldete die Jewish Telegraphic Agency, der sowjetische Verlag Emes (Wahrheit) werde Goethes ‚Faust‘ in der jiddischen Fassung des Dichters Esra Fininberg veröffentlichen. In New York war bereits 1920 eine kommentierte jiddische Übertragung des ‚Faust‘ erschienen. Welche Version ist besser? Auch Cervantes, Shakespeare, Darwin, Marx und Freud wurden auf fulminante Weise ins Jiddische übersetzt. Isaac Bashevis Singer übertrug 1930 Erich Maria Remarques Bestseller ‚Im Westen nichts Neues‘. Durch solche Übersetzungen gewann Jiddisch enorm an Flexibilität und emanzipierte sich als Nationalsprache der Juden.
Jiddisch konnte ernsthaft und gelehrt sein, aber auch (wie in der Paraphrase von T. S. Eliots ‚Prufrock‘) von vernichtendem Witz. In diesem Seminar erkunden wir einige Passagen im jiddischen ‚Faust‘ von 1920 und 1935 und werfen einen Blick auf berühmte erste Sätze.
Dr. Susanne Klingenstein (Harvard University) veröffentlichte 2022 den ersten Band einer ‚Kulturgeschichte der jiddischen Literatur‘ (Suhrkamp) sowie 2019 und 2020 ihre Übersetzung von Werken der jiddischen Erzähler Scholem Jankew Abramowitsch und Chaim Grade
Über die Reihe ‚Freitags um vier‘
Umgeben von den Monatsbildern von Seekatz und mit Blick auf den Garten werden in kleinerem Kreis Themen des Hochstifts behandelt: durch Lesungen, Erläuterungen, Buchvorstellungen oder Präsentationen aus den Sammlung.